Die Greisen

[193] Der wilde Kaukasus gebahr

Zur Zeit des Alterthums in seinen Schlünden

Die Brut der Greisen, eine Räuberschaar

Mit Flügeln, die wir nicht bey dem Linnäus finden.

Sie stahlen nach dem strengsten Recht,

Indem sie, wo sie nur auf einen Vogel stießen,

Dem Adler wie dem Spatz, dem Strauße wie dem Specht,

Die Federn aus den Schwingen rißen.

Ein biedrer Faun, der einst den Unfug sah,

Trug Mitleid mit den armen Thieren.

Banditen, rief er aus, was macht ihr da?

Ey nun, versetzten sie, wir reformieren.

Quelle:
Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 3, Tübingen 1802, S. 193-194.
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