Sonnet

[119] Der diese schöne Stat/ gleich als ein schiff/ gelencket

Durch manchen harten sturm; der beyde früh vnd spat

Mit vngespartem fleiss' vnd wolbedachtem rath'

Ihr beygestanden ist: den Castalis geträncket/

Und Helicon gespeisst: den Gott der Stat geschencket

Als einen tewren schatz: der offtmals in der that/

Sein vater frommes hertz'/ an euch/ bewiesen hat

Ihr Dantzker Bürgerey: den ewr beschweer gekräncket/

Den tödtet seine trew'

Ihr Musen/ stimmet an

Ein kläglich trawer-lied vnd sprecht: hie liegt der mann

Der's vaterlandes heil mehr achtet' als sein leben

In diesem jammerthal! jhn mißgönnt vns das land.

Der lebendigen zwar/ doch sol durch deine hand/

Apollo/ seine trew' am hohen himmel schweben.

Quelle:
Deutsche Literatur, Reihe Barock, Erg.-Bd., Leipzig 1939, S. 119.
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