17. Gib gerne:

[129] Wilt du dem höchsten Gott' auf wucher etwas geben/

So gib dem dörftigen/ vnd lass jhn nicht in noth/

Wo du jhm helffen kanst: der schlägt den bruder tod/

Des er sich nicht erbarmt. Wer gerne gibt/ ist eben

Als ein gesegnet land; vnd eine von den reben/

Die Gottes hand gepflantzt. Darumb/ so brich dein brodt

Dem/ der da hunger hat/ vnd liegen muss im koth'/

Als denn so wirst du wol von Gottes renten leben.

Was du dem armen thust/ was du dem armen giebst/

Wenn du dem armen hilffst/ wenn du den armen liebst/

Des nimmt sich Christus an/ als wär' es jhm geschehen.

Thu guts vnd fahre fort ohn alle müdigkeit.

Gib reichlich/ wo du kanst mit lust vnd fröligkeit.

Wer reichlich ernden wil/ der mus auch reichlich säen.

Quelle:
Deutsche Literatur, Reihe Barock, Erg.-Bd., Leipzig 1939, S. 129.
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