Rübezahl buhlet mit einem Weibe.

[331] Ein Kauffmans-Weib in Schlesien / hat es eine lange Zeit im Gebrauch gehabt; daß / wenn der Mann in seinem Handel und Geschefften über Landgereiset / und abwesend war; Sie einen besonderlichen Buhlen / unn Beyschläffer pflegte ein zulassen. Derowegen[331] hat sichs begeben / daß auf eine Zeit der Kaufman abermahl wegen seines Handels und Kauffmanschafft ferner über Land gezogen; Da ist der Rübezal in Gestalt ihres gewöhnlichen Buhlens bey Nacht zu ihr gekommen. Und als er nun der Wollust gnugsam gepflogen / und sich wohl ersettiget / hat er des Morgens frühe einer Elster Gestalt an sich genommen / hat sich auff den Keller gesetzt / und seine Betschlefferin mit diesen Worten gesegnet: Dieser ist dein Buhle und Beyschläffer gewesen / und ist also in einen Huy / ehe er kaum ausgeredet / verschwunden und hernach niemals wieder zu ihr gekommen Vierus l. 2. cap. 44.

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Praetorius, Johannes: DaeMonoLogia RVbInzaLII sILesII. Leipzig, Arnstadt 1662, S. 331-332.
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