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Was aber nach unser Abtheilung (7.) Eeland betrifft / so berichtet Crusius106 aus dem Olao Magno, daß bey den Nordischen Völckern zwar hin und wieder solche Hexen-Versamlungen und unholdische Zusammenkunfften und Täntze seyn sollen; Allein solches ist vornemlich von der Insul Eeland oder Oeland im Geschrey. Davon Olaus Magnus107 meldet / daß unsern vom Ufer gegen Mitternacht auffsteige ein sehr hoher Berg / welchen die Schiff-Leute ins gemein eine Jungfer nennen / damit sie dem unglückseligen Fluß und dem Ungestüm deß Meers entgehen mögen. Und die welche in dem Port seind / beschencken denselben mit schönen Handschuhen / mit seidenen Gürteln / und dergleichen Geschencken / wie man den Jungfern zuverehren pfleget / dessen sie dann trefflichen Nutzen haben. Dann es wird erzehlet / daß einsten eine Stimm sey gehöret worden / welche dem so dergleichen Gaaben offeriret / geheissen habe / er solle den Port endern / so werde er grosser Gefahr entkommen. Und als solches geschehen / sey er glücklich vorbey geschiffet den Ort / da andere hingegen Schiffbruch gelitten haben. Auff diesem Berg[273] nun sagt Olaus Magnus, halten die Hexen so in den Mitternächtigen Ländern seind / ihre Zusammenkunfft / und welche sich verweilet / daß sie zu spät kombt / die wird grausam gestraffet.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig, Frankfurt 1669, S. 273-274.
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