Scena Tertia.

[63] Abed. Ichaboth. Giezi. Resatha. Joachim. Helchias. Susanna.


ABED.

Wolan so nim du da zuhanden

Den Ichaboth mit deinen banden

Und fürn bey seits / wie sie gesaget[63]

Biß Resatha wird außgefraget

Verwahr yhn auch mit gutem vleisse

Auff das er sich von dir nicht reysse

ICHABOTH.

Ach das erst du mir solst gepieten

Dazu mit stricken meiner hütten

Und beide uns solt gfangen halten

Die yhr erst ward in unsern gwalden

GIEZI.

Das müst yhr selbs am besten wissen

Was yhr für bossen habt gerissen

Das yhr die schantz so habt versehen

Das wir mit euch umb müssen gehen

RESATHA.

Das macht der junge tellerlecker

Der rotzlöffel / und fingerklecker

Ach das man zu eim jungen knaben

Mehr zuversicht / und glaubn sol haben

Denn zu uns alten / und regenten

Die wir in disen regimenten

Nu lange zeit her seind gesessen

Ach hat man aller ehrn vergessen

Das man so blützlich stöst zu boden

Die / so erst ytzund schwebten oben?

ABED.

Das glück das thut sich bald verwenden

Ytzt ehrt es einn / bald thuts yhn schenden

JOACHIM.

Was wil da werden liebe frawe?

Mein Gott der wird eur not anschawen

Und alle sach zum besten wenden

Vergebns wird er den knabn nicht senden

HELCHIAS.

Ich hoff die schand sol werdn gerochen

Dann Gott der hat uns hülff versprochen[64]

Und wil uns ja kein mal verlassen

Wenn wirs im glaubn nur kunten fassen

SUSANNA.

Wie wünderlich seind dein gerichte

O Herr / wer sich darein kündt richten

Wie seltzam greiffstu zu den sachen

Die weil du mich wilt ledig machen


Quelle:
Paul Rebhun: Ein Geistlich Spiel von der Gotfürchtigen und keuschen Frauen Susannen. Stuttgart 1967, S. 63-65.
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