Scena XVII

[102] Lorentz in einem groß langen Trauermantel.


LORENTZ. Ich denke ja, der soll mir lang genug sein, wenn ich die Abdankung meiner verstorbenen Frauen halten werde. Sie ist zwar unserm Präzeptor aufgetragen worden, er hat sich schon drauf geschickt gemacht, aber ich habe ihm die Abdankung gestohlen, weil er mir nichts aufsetzen wollte. Nun will ich ihm zuvorkommen und das Ding auswendig lernen, damit er's hernach nicht tun darf. Geht ab.


Der Schauplatz verwandelt sich, bei der Nacht, in einen Kirchhof mit vielen Gräbern, und im Prospekte präsentieret[102] sich der Schlampampe Sepultur annoch verdeckt. Es wird eine traurige Sonate gehöret, und kommen unter währender Musik viel Leute hervorgetreten, welche die Beisetzung mit sehen wollen; worunter Camille und Purpe sich auch mit einfinden. Nachdem die Trauermusik aufhöret, treten auf.


Quelle:
Christian Reuter: Werke in einem Band. Weimar 1962, S. 102-103.
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