583. Sulzbachs Ursprung.

[133] Wiltmaister kurpf. Chronik. von Amberg S. 3. Leinberger die Beherrscher der Stadt Sulzbach S. 11. Gack Gesch. des Herz. Sulzb. S. 24.


Gebhard Graf zu Kastel ritt eines Morgens in den benachbarten Forst auf die Eberjagd. Da traf er ein gewaltiges Thier mit seinem Pfeile; das Wild aber eilte verwundet durch den Wald davon. Gebhard verfolgte lange die Spur desselben, bis er sich selbst verirrte und mitten im finstern Walde allein fand. Auch befiel ihn brennender Durst, so daß er vor Mattigkeit seiner Glieder nicht fürbaß konnte. Da hörte er auf einmal das Rauschen eines Wassers: es war eine Quelle, dort lag das verfolgte Wild todt in der Lache, wo es seine Wunden gewaschen. Der Graf trank in vollen Zügen neues Leben aus dem erquickenden Born und gründete nachmals in dankbarer Gesinnung Sulzbach an derselbigen Stelle.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 133-134.
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