1182. Der Eschenmann.

[202] Mündlich.


Zwischen dem Illerthal und Roththal zieht sich, von Wäldern umschlossen, ein großes Ried hin; es wird das »Eschach« genannt. Die Leute vermieden es gar sehr, des Nachts durch dieses Eschach zu gehen, denn gewöhnlich begegnete ihnen ein Kobold, Eschenmann genannt. Derselbe ließ sich bald zu Fuße, bald zu Pferde sehen und lockte die Leute beständig mit dem Rufe: Mir zu! mir zu! ich bin ein Wirthsbue! Wer ihm aber folgte, den führte er auf unbekannte Wege und Stege und verließ ihn dann.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 202.
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