[O süßes Roth der Lippen, hold getheilet]

[209] O süßes Roth der Lippen, hold getheilet,

Ein liebend Paar, in ungetrennten Küssen,

Du Blumenlager, wo die Sorgen müssen

Im Spiel mit Liebesgöttern fliehn geheilet.


Wie über diesen Flammenweg hineilet

Der goldne Ton, geläutert von den süßen,

Sie küssend, und geküßt, um abzubüßen

Daß er entflieht, nicht auf den Rosen weilet!


Wenn Töne über diese Straße fliegen

Sind sie noch süßer als die Nachtigallen,

Sie wehen Blumenduft und Frühlingsklänge:


Darf sich mein Mund an ihre Röthe schmiegen,

So saug' ich trunken Frühling, Düfte, allen

Klang und den Geist der himmlischen Gesänge.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 1, Heidelberg 1967, S. 209-210.
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