Antworten und Gegenfragen auf die Zweifel und Anfragen eines vorgeblichen Weltbürgers.

1783.


Wenn es noch zweifelhaft wäre, ob es auch unächte Weltbürger gebe, die sich dieses edlen Namens anmaßen, ohne durch die Gleichförmigkeit ihrer Grundmaximen und Gesinnungen mit denen der wahren Kosmopoliten dazu berechtigt zu seyn, so hätte uns der ungenannte Verfasser der Neugierden eines Weltbürgers (einer vor kurzem auf anderthalb Bogen im Druck erschienenen Flugschrift) der Mühe überhoben, die Welt über das Daseyn solcher falscher Brüder außer allem Zweifel zu setzen.

Dieser vorgebliche Weltbürger hat zwar seine Zweifel und Anfragen ausdrücklich nur den Staatsgrüblern zur Prüfung und Beantwortung gewidmet: da aber einige der erstem (und gerade diejenigen, die ihm die meisten Wehen zu machen scheinen) so beschaffen sind, daß sie ohne alle staatsgrüblerische Spitzfindigkeit mit bloßer Hülfe des schlichten Menschenverstandes gehoben werden können; so finde ich mich um so mehr bewogen, ihm diesen kleinen Dienst zu leisten, indem diese Zweifel gerade solche Gegenstände betreffen, worüber sich die wahren Kosmopoliten durch eine gegen die seinige sehr stark abstechende Vorstellungsart unterscheiden.

Nichts ist wohl natürlicher, als daß in einer Zeit, wo jedermann grübelt, manche Satze, welche in Jahrhunderten,[159] wo nur Mönche grübelten, für unzweifelhafte Wahrheiten galten, zu Aufgaben gemacht und genöthigt werden die Titel zu zeigen, auf welche sich ihre so lange unangefochtene Gewißheit gründe. Der gemeine Verstand, der alle Menschen instinctmäßig lehrt was ihnen gut oder böse sey, ist zwar für sich selbst träge, und läßt sich nur gar zu leicht zufrieden stellen, auch wohl unter gewissen Umständen auf ganze Jahrhunderte einschläfern. Ist er aber einmal aufgeschreckt und verschüchtert, so wird sein Mißtrauen eben so groß als seine vorige Sicherheit; er verliert allen Respect, glaubt seinen besten Freunden nichts mehr, wittert überall Betrug und Gefährde, durchleuchtet daher mit seinem Lämpchen jeden finstern Winkel, fürchtet sich aber eben so sehr vor gar zu blendendem Licht als vor heiligem Dunkel, weil ihn dünkt, daß man in dem einen so gut als in dem andern Gefahr laufe um seinen – Geldbeutel zu kommen.

Dieses Mißtrauen muß um so viel größer werden, je mehr er entdeckt, daß gewisse Leute sich sein gutherziges Vertrauen und feinen sorglosen Schlummer ungebührlich zu Nutze gemacht haben. Kommt dann noch eine naseweise Philosophie dazu, die ihn unaufhörlich mit Fragen beunruhigt, auf welche er nichts andres zu antworten weiß als »fragt meinen Hofmeister,« die sich aber mit dieser Abweisung so wenig befriedigen läßt, daß sie ihm vielmehr alles, was ihm sein Hofmeister von Kindheit an als heilige Wahrheit eingeflößt, eingesungen, eingepredigt und eingeprügelt hatte, streitig und zweifelhaft macht; eine Philosophie, die kein Ansehen der Person und Würde, kein Privilegium des Alters, keinen Besitzstand[160] der von Untersuchung des Titels befreie, gelten läßt, nichts Verborgenes unaufgedeckt, nichts Schimmerndes unangetastet, nichts Rätselhaftes unaufgelöst wissen will; die man sich nicht einmal durch derbe Beweise vom Halse schaffen kann, weil sie immer den Beweis des Beweises fordert; und ist es endlich gar so weit gekommen, daß diese Philosophie ihre Wirkungen, unter dem beliebten Namen der Aufklärung, der Befreiung vom Joch alter Vorurtheile u.s.w. mit Hülfe unzähliger Bücher-Fabriken und Drucker-Pressen über alle Stände einer großen Nation ausgebreitet und alle Arten von Köpfen in Gährung gesetzt hat: was Wunder, wenn endlich vor lauter Aufklarung, Freiheit zu denken, Eifersucht gegen alles menschliche und Mißtrauen gegen alles übermenschliche Ansehen, die Köpfe zu schwindeln anfangen, nichts um uns her mehr fest zu stehen scheint, und eine epidemische Zweifelsucht die Welt zuletzt mit einem noch schlimmem Zustande bedroht, als derjenige war, worin sie sich ihrem Hofmeister blindlings überließ, und eher an ihren eignen Sinnen als an der Unfehlbarkeit ihrer Führer zweifelte?

Augenscheinlich nähert sich ein großer Theil von Europa diesem Zustande mit starken Schritten. Die vorbesagte Philosophie, nicht zufrieden sich der höhern Classen allenthalben fast gänzlich bemächtigt zu haben, macht sich auch Wege zu demjenigen Theile des Volks, der sich beim bloßen Glauben immer noch am leidlichsten befunden hat. Was zuletzt die Folgen dieses immer allgemeiner werdenden Empörungsgeistes gegen alles Ansehen, gegen alles was unfern Vätern ehrwürdig und unverletzlich war, natürlicher Weise seyn werden – scheint[161] eine Aufgabe, deren Auflösung eines akademischen Preises würdiger wäre, als manche andre, womit man die dialektische Geschicklichkeit unsrer besten Köpfe zeither in Wetteifer gesetzt hat. Wahrscheinlicher Weise wird, wenn man mit der Religion und der Priesterschaft fertig ist, die Reihe auch an Untersuchungen kommen, die unfern weltlichen Gewalthabern in der Folge nicht behagen dürften, so gleichgültig auch das Gefühl ihrer Stärke sie jetzt dagegen machen mag. Denn auch sie wird man endlich fragen: aus welcher Macht thut ihr dieß und das? Von wem habt ihr diese Macht empfangen, und wem habt ihr Rechenschaft davon zu geben? Worauf gründen sich eure Vorrechte, Besitzthümer und Ansprüche? Habt ihr die Gewalt, die uns zu Boden drückt, von der Natur? Werdet ihr aus einer vollkommnern Masse gebildet als wir? Habt ihr mehr Sinne, mehr Hände und Füße? u.s.w. Oder, wenn sich alle eure Vorrechte (wie uns unsre Philosophen von dm Dächern herabpredigen) auf einen bloßen Vertrag zwischen uns und euch gründen; wenn alles, was ihr besitzt, bloß anvertrautes Gut ist, und euer Ansehen keinen andern rechtsbeständigen Grund hat noch haben kann, als eine von uns empfangene bedingte Vollmacht, die wir alle Augenblicke zurücknehmen können, sobald wir uns auf eine vorteilhaftere Art einzurichten wissen; wie könnt ihr erwarten, daß so aufgeklärte Leute, wie wir, in der wichtigsten Angelegenheit unsers zeitlichen Lebens – (des einzigen, welches uns übrig bleibt, nachdem uns eure Philosophen gelehrt haben, daß die Seele des Menschen in seinem Blute ist) – euch eine willkürliche und unbeschränkte Gewalt über unsere Personen, unser Eigenthum[162] und unser Leben einräumen werden? Ehe wir euern Verordnungen gehorchen, wollen wir untersuchen, ob sie uns glücklicher machen werden. Ehe wir euch Subsidien bewilligen, wollen wir erst wissen, wie ihr sie zu unserm Nutzen anzuwenden gedenket. Und ehe wir uns an die Schlachtbank führen oder in Gefahr setzen lassen, unsre Felder verwüstet, unsre Wohnungen angezündet, unsre Weiber und Töchter geschändet, und unsre Söhne in die Kriegsknechtschaft geführt zu sehen, wollen wir vorher untersuchen, was uns daran gelegen ist, ob ihr etliche Quadratmeilen mehr oder weniger zu besteuern habt oder nicht.

Ich zweifle keineswegs, daß unsere Obern nicht im Stande seyn sollten, auf alle diese unehrerbietigen Fragen – auch ohne Knüttel, Zuchthaus und Festungsbau – sehr gültige Antworten zu geben. Aber die Geschichte der vergangenen Zeiten belehrt mich, daß es doch immer sichrer ist, die Sachen nicht auf solche Spitzen zu treiben; daß illuminirte Bauern und begeisterte Knipperdollinge25, Cromwelle u.s.w. gefährliche Sachwalter der Menschheitsrechte sind, und, mit Einem Worte, daß es besser ist, die wohlthätigen Wirkungen, die ein unvermerkt zunehmendes Wachsthum der Vernunft unfehlbar unter den Völkern der Erde hervorbringen wird, ruhig abzuwarten, als diesen Zeitpunkt (der doch gewiß noch kommen wird) durch Mittel beschleunigen zu wollen, deren unüberlegte Folgen schlimmer und verderblicher seyn würden als die Uebel, die man dadurch zu heben glaubt.

Der Himmel verhüte, daß der Gedanke, der bisherigen Aufklärung unsrer Zeiten durch etwas andres als durch gesunde[163] Vernunft und gründliche Wissenschaften Schranken zu sehen, jemals in denjenigen erweckt werde, welche Gewalt über uns haben! Wahre Erleuchtung über alles, was den Menschen wesentlich angeht, ist unser wichtigstes und allgemeinstes Interesse; und Verbesserungen sind ihre natürlichen Folgen. Aber es gibt auch Irrwische, deren betrügliches Licht in Moräste führt. Selbst das wohlthätige Sonnenlicht darf nicht anders als mit großer Behutsamkeit und durch fast unmerkliche Stufen in die schwachen Augen eines sehend gewordenen Blinden eingelassen werden, und ein zu starker Lichtstrom blendet sogar ein geübtes Gesicht. Aber die eine Hälfte der Welt in den Brand stecken, um der andern eine schöne malerische Beleuchtung zu geben, ist ein Project, das nur in so einem Kopfe sollte entstehen können, wie jener war, der Rom an vier Ecken anzünden ließ, um einem poetischen Gemälde vom brennenden Troja mehr Wahrheit geben zu können.

Die Herren, welche die goldnen Zeiten, auf die wir schon so manches Jahrtausend vertröstet werden, dadurch zu beschleunigen glauben, daß sie vor allen Dingen auf den Umsturz der Religionsverfassung von Europa antragen, mögen vielleicht ihrer eignen Meinung nach sehr kosmopolitische Absichten dabei haben: aber ihr Project selbst ist um nichts besser als jener Neronische Einfall. Unsre Väter wußten auch, und hatten's schon von ihren Vätern gelernt, daß keine menschliche Anstalt ohne Mißbräuche, keine Religion ohne Aberglauben ist: aber, daß man alle Religion abschaffen müsse, damit niemand Gespenster glaube, oder nach Noth Gottes wallfahrte wenn er was Nöthiger's zu Hause zu thun hätte, das ließen sie sich freilich eben[164] so wenig träumen, als daß man das bürgerliche Regiment abschaffen müsse, damit Richter, Amtleute und Advocaten das Recht nicht länger beugen können, und kein armes Bäuerlein mehr in den Fall komme über Execution oder Frohndienste zu wehklagen.

Eine weitläuftige Rechtfertigung unsrer Väter über diese Denkart zu unternehmen, würde eine unverzeihliche Verzweiflung an dem gemeinen Menschenverstande verrathen. Der Grundsatz, welchem sie in Veurtheilung und Schätzung des wesentlichen und zufälligen Nutzens oder Schadens der Religion folgten, geht durch alle Zweige des menschlichen Lebens. Wir würden auf den Zustand der Bewohner von Neu-Holland zurückgebracht werden, wenn man uns alles nehmen wollte, was durch Zufall oder Mißbrauch Schaden thut. Eure Philosophie selbst, ihr kurzsichtigen und voreiligen Verbesserer! – aller Aberglaube und alle Möncherei der ganzen Welt, von dem ersten Menschen an, der an seine Träume glaubte oder zu einem Fetisch sprach, sey mein Gott! hat nicht halb so viel Elend verursacht, als eure Philosophie in einem einzigen Menschenalter stiften würde, wenn bei jeder policirten Nation nur zwei Drittel an euern Unglauben glauben und nach euern Grundsätzen handeln würden.

Die ewige Quelle aller Chimären und Trugschlüsse, wodurch halb aufgeklärte Köpfe und aufgeklärte Halbköpfe sich selbst und andre täuschen, ist die Verwechslung willkürlicher Abstractionen mit den wirklichen Dingen dieser Welt. Man kann sich einen Staat, eine Polizei, ein durch Fleiß und Handlung blühendes Volk ohne Religion denken, – also[165] (schließt man) ist die Religion eine ganz entbehrliche Sache; und eine entbehrliche Sache, die so leicht gemißbraucht werden kann und durch den Mißbrauch so schädlich ist, wird am besten gar abgeschafft, sagen unsre raschen Kurzdenker.

Sollten diese Herren, die sich so viel aufgeklärter zu seyn dünken als die Gesetzgeber und Weisen aller Völker und Zeiten, den Unterschied zwischen einem Staate, der aus zwanzig Millionen metaphysischer Silhouetten, und einem Staate, der aus zwanzig Millionen lebendiger Menschenkinder besteht, auch wohl scharf genug durchdacht haben, um so gewiß zu seyn, daß dieser eben so gut ohne Religion bestehen könnte als jener? Oder, wenn auch ein wirklicher Staat der Religion, als politisches Institut betrachtet, für sich selbst entbehren könnte, wie wird er gegen andre Staaten aushalten, welche eine Religion haben, und bei denen (einen sehr möglichen Fall vorausgesetzt) diese Religion mit voller Kraft wirkte?

Doch, wir wollen über alle diese Fragen hinwegsehen. Der Bürger als Bürger soll, wenn die Herren wollen, der Religion entbehren, soll ohne sie im Zaum gehalten werden können: kann er sie darum auch als Mensch entbehren? Ist der Mensch um des Bürgers, oder der Bürger um des Menschen willen? Ist die Sorge für Nahrung und Kleidung, die Abführung seiner bürgerlichen Schuldigkeiten, und das Bestreben nach Reichthum und üppigem Genuß die einzige oder höchste Angelegenheit des Menschen? Ist er nicht ein Wesen, das, sobald es sich ganz fühlt, sich einer sittlichen und geistigen Vollkommenheit fähig, und zu Geschäften, die dieser Fähigkeit entsprechen, geboren fühlt? Wollen wir diesen edlen Instinct[166] in ihm ersticken? ihn bloß auf die thierischen Triebe einschränken? ihn mit aller Gewalt zu einer Art von Geschöpfen herabwürdigen, die bloß dafür gefüttert werden, daß sie am Pfluge ziehen und Lasten tragen? Ihm die Religion nehmen ist freilich der kürzeste Weg dazu. Aber wenn auch Philosophen und Despoten sich mit einander vereinigten, diese schändliche Entmenschung an ihren Untergebenen vorzunehmen, werden diese die Operation so geduldig aushalten? Werden sie, nachdem man ihnen ohnehin schon fast alles genommen hat, woran sie ein natürliches Recht mit auf die Welt brachten, sich auch noch das absophistisiren lassen, was jede Nation des Erdbodens immer als ihre letzte Zuflucht, als ihr heiligstes und liebstes Gut, als einen Schatz, gegen welchen in Augenblicken des Enthusiasmus das Leben selbst für nichts geachtet wird, angesehen haben? – den Glauben ihrer Väter, den Glauben an eine Vorsehung die für alles sorgt, an einen unsichtbaren Weltbeherrscher dem alles unterthan ist, an unsichtbare Beschützer von welchen Hülfe zu erlangen ist wenn sonst nichts helfen kann, an ein künftiges Leben wo alles in Ordnung und Gleichgewicht kommt, alles, was hier gesündiget wurde, gebüßt, alles, was hier unvergolten blieb, vergolten werden wird? – Welch ein Unternehmen, dem Menschengeschlecht den Trost, der aus diesem Glauben entspringt, rauben zu wollen? Und welch ein Wahn, sich einzubilden daß man es könne?

Man sage nicht, daß ich hier Streiche in hie Luft führe; daß die Meinung der Herren, von denen die Rede ist, nicht sey, die Religion selbst, sondern nur den Mißbrauch der[167] mit ihr getrieben werde, abzustellen. Wenn dieß wäre, würden sie sich anders benehmen und eine andere Sprache führen. Wenn einer mitten unter eine ganze Nation hintritt und fragt:

»stehet zu vermuthen, daß dem respectiven Gouvernement weniger Gehorsam geleistet werden wird, daß es weniger gute Staatsbürger geben wird, wenn den Völkern die Furcht vor dem Religionsgespenste genommen wird?«

so muß man ihm wenigstens lassen, daß er die Gabe hat sich kurz und deutlich zu erklären; und ich sehe nicht, wie unser Weltbürger, der dieß gefragt hat, seine Meinung über die Religion stärker und runder hätte heraussagen können. Sie ist ihm bloße Pfaffenerfindung, ein Gespenst womit man Kinder schreckt, und womit sich nur Kinder schrecken lassen. Und freilich, wenn sie nichts als das ist, so kann man nicht besser thun, als sie je eher je lieber abzuschaffen; so wie nichts gerechter wäre, als die Geistlichkeit – oder, wie sich unser After-Kosmopolit ausdrückt, die Pfaffen beiderlei Geschlechts – für vogelfrei zu erklären, wenn es wahr ist, daß sie »Feinde des Staates sind, und Feinde des Staates ziehen.«

Religion und Gespenster stehen also, in dem aufgeklärten Kopfe des Welt- und Staatsbürgers, der so bescheidne und wohlüberlegte Fragen an seine Mitbürger thut, in Einer Linie. »Und sind es nicht immer Kinder die an Gespenster glauben, fährt er fort zu fragen, und große Leute glauben doch nicht daran?« – Wenn ich nicht irre, so war es kein Kind, sondern ein großer Mann, ein Mann von sehr großem,[168] alles umfassendem und tief eindringendem Geiste (Bacon von Verulam), der gesagt hat: »Philosophie, nur mit den äußersten Lippen flüchtig gekostet, berauscht den Verstand, macht Religionsverächter und Ungläubige: nur mit vollen Zügen getrunken, wird sie Licht der Seele, und dann führt sie zu Gott.« – Waren Sokrates und Plato Kinder? Oder war es ein Kind, das von den Eleusinischen Mysterien sagte26: »daß sie das beste Geschenk seyen, was Athen, die Mutter so vieler vortrefflichen und herrlichen Dinge, der menschlichen Gesellschaft gemacht habe; weil man in ihnen das, was den Menschen allein zum Menschen mache, die wahren Grundsätze um glücklich zu leben und mit bess'rer Hoffnung zu sterben, gelehrt werde.« Das Kind, das so treuherzig an das Gespenst der Eleusinischen Mysterien glaubte, war einer der ersten Männer in Rom, zu einer Zeit, wo ein Römer gegen die Männer unsrer Zeit ein Gott war. Wenn unser Weltbürger sich die Mühe geben wollte genauere Erkundigungen einzuziehen, so würde er finden, daß eine erste Ursache, die alles schafft, nährt und zu Einem verbindet, eine alles umfassende Vorsehung, die Verwandtschaft unserer Natur mit der göttlichen, und die instinctähnliche Ahndung der Fortdauer unsers wahren Selbsts über die engen Gränzen dieses Augenblicks von Leben, Gespenster sind, an welche von jeher unter allen Völkern und zu allen Zeiten die größten und erhabensten Geister geglaubt haben27.

Doch, unser Weltbürger spricht ja auch von der Allgüte eines allweisen Schöpfers, indem er es mit dieser Allgüte und Allweisheit nicht verträglich findet, »daß die Vernunft[169] nicht hinreiche den Menschen zu führen.« – Aber wenn die Vernunft hinreicht den Menschen zu führen, wie verträgt sich's denn mit der Allgüte eines allweisen Schöpfers, »daß (wie er meint) nur so wenig Menschen vernünftig sind?« Vermuthlich will die Allweisheit, daß die Unvernünftigen sich von den Vernünftigen führen lassen; so thut denn Glauben bei jenen, was Vernunft bei diesen. Auch ist's meistens immer so gehalten worden: und wenn dieser Weltbürger die Portion von der allgemeinen Vernunft, die ihm selbst zu Theil geworden ist, dazu anwenden wollte, sich etwas tiefere Einsichten in die Beschaffenheit und den Zusammenhang der menschlichen Dinge zu verschaffen als seine Fragen und Zweifel zu verrathen scheinen; so würde er finden, daß gerade die Vernunft, die dem Menschen zum Führer gegeben ist, die Gesetzgeber und Weisen aller Völker dahin gebracht hat, durch die Religion dem bürgerlichen Vertrage die Sanction eines höhern Gesetzgebers, der Sittenlehre die stärksten Beweggründe, und der Tugend die höchste Begeisterung zu geben; daß es gerade die Vernunft dieser Weisen, ihre richtige und lebendige Kenntniß der menschlichen Natur war, was sie die Unzulänglichkeit der politischen Verfassung ohne Mitwirkung der Religion erkennen machte; und daß (sogar ohne Rücksicht auf die sittlichen Vortheile, welche die letztere dem Staate gewähren kann) die bloße Betrachtung, »daß der Keim und die Wurzel der Religion in der Natur des Menschen liegt, und ein Volk ohne Religion sich so wenig als ein Volk ohne Leidenschaften denken läßt28,« hinlänglich war, die Vernunft der Gesetzgeber und Weisen von der Nothwendigkeit einer Religion[170] des Staats, d.i. einer unter der Aussicht und dem Schütze der bürgerlichen Obrigkeit stehenden öffentlichen Gottesverehrung, zu überzeugen.


Man muß sehr unbekannt mit der Geschichtskunde und den Verhältnissen der menschlichen Dinge seyn, um die Vortheile zu verkennen, welche die Religion, das Priesterthum, ja sogar ehemals das jetzt so verhaßte Mönchswesen, dem menschlichen Geschlechte gebracht haben. Läßt es die Beschaffenheit unsrer Natur nicht zu, daß wir diese Vortheile ganz rein genießen; ist es unmöglich, selbst die beste Volksreligion immer von aller Mischung mit Schwärmerei und Aberglauben frei zu erhalten; sind die Priester eben darum, weil sie Menschen find wie wir, Leidenschaften, Entwürfen und Handlungsweisen unterworfen, wodurch sie von ihrer wahren Bestimmung abgeführt und der bürgerlichen Gesellschaft nur gar zu oft schädlich geworden sind: von welchem Institut, welchem Stand unter den Menschen läßt sich nicht das Nämliche sagen? Aber wann hat die Vernunft jemals gelehrt, den Gebrechen einer nützlichen und (zur Zeit wenigstens) unentbehrlichen Sache durch Zernichtung derselben abzuhelfen?


Was sollen also Fragen wie diese? –

»Würde nicht auch Gras und Korn wachsen, wenn wir an Wistnu oder Vizlipuzli glaubten?

Wäre nicht das kürzeste Mittel, allem Ungemach des Aberglaubens und der Pfafferei abzuhelfen, wenn man dem Volke die Furcht vor dem Religionsgespenste benähme?[171]

Wozu die Pfaffen beiderlei Geschlechts, welche Feinde des Staats sind, und Feinde des Staats ziehen?

Verträgt sich Glauben mit Verstand?« u.s.w.


Solche Fragen thut weder ein Sokrates, der belehren, noch ein Unwissender, der belehrt werden will! Es sind (um ihnen den gelindesten Namen zu geben) Cruditäten eines Menschen, der – im Heißhunger nach einer schmackhaftern Nahrung als ihm von seinen Pädagogen gereicht worden seyn mag – auf einmal und allzu hastig mehr Französische Modephilosophie zu sich genommen hat, als er verdauen konnte.


Ueberhaupt hört man es diesem Weltbürger an seinem Ton an, daß er zu einem Volke gehört, dem seit kurzer Zeit (zum Behuf bekannter großer Absichten) eine Freiheit laut zu denken eingeräumt wurde, die keine natürliche Frucht der Staats- und Religionsverfassung desselben ist, und also auch eben so schnell wieder zurückgenommen werden kann, als sie gegeben wurde. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist eine Art von Saturnusfest29, wo jedem erlaubt ist zu sagen und drucken zu lassen was ihm einfallt. Da nun diese fröhlichen Tage vielleicht nicht lange währen möchten; da ein jeder wenigstens weiß, daß man ihm den Mund wieder zusiegeln könnte sobald Zeit und Umstände es anrathen würden: so eilen die Leute über Hals über Kopf, einem schon lange her gesammelten Groll gegen alte Mißbräuche Luft zu machen; und bei dieser wetteifernden Eilfertigkeit ist es denn sehr natürlich, daß mitunter auch viel unförmliches Zeug aufs Papier gegossen, und jede blähende Gährung verworrener Ideen für Drang und[172] innerlichen Beruf, auch etwas zu Beförderung der guten Sache beizutragen, angesehen wird.

Wir sind so weit entfernt, irgend einem Volke, dem es der Himmel gönnt, den Genuß dieser glücklichen Saturnalien zu mißgönnen, daß wir uns vielmehr über alles Gute freuen, was, als eine natürliche Folge der Freiheit des Untersuchungsgeistes und der durch sie bewirkten Aufklärung, sich über dasselbe verbreiten wird. Felices sua si bona norint! Aber eben darum wünschen wir, daß die Freiheit laut zu denken mit Bescheidenheit gebraucht werden möchte. Man darf und soll zwar über alle menschlichen Dinge philosophiren; auch über alle göttlichen, insofern sie durch die Vorstellungsart, Bedürfnisse und Leidenschaften der Menschen einen Zusatz von Unlauterkeit erhalten, oder sonst auf eine menschliche Art und Weise zu besondern Absichten modificirt worden sind. Wer philosophiren soll, muß es mit Freiheit thun dürfen, – oder es wäre gerade als wenn man einen Beobachter in Pflicht nehmen wollte, am Himmel und auf Erden weder mit bloßen noch mit bewaffneten Augen etwas zu sehen, worüber Petri Canisii christliche Lehre30 (die unserm Weltbürger so anstößig ist) ins Gedränge kommen könnte. Aber, ehe man etwas Altes verwirft, muß man es lange, genau und ohne alle Vorurtheile und Leidenschaften von allen Seiten erforscht haben. Denn, so lange bis das Gegentheil erwiesen wird, ist die Präsumtion für das Alte; und ehe man etwas Neues anfängt, muß man sich auf alle nur mögliche Art gewiß gemacht haben, daß das Neue, wenn es plötzlich und mit Gewalt an die Stelle des Alten tritt, nicht andere Uebel nach sich ziehen werde,[173] die vielleicht ungleich schlimmer sind als diejenigen, denen man abhelfen will: denn, bis das Gegentheil aufs schärfste erwiesen worden, ist die Präsumtion immer gegen die Neuerung. Die weisesten Männer aller Zeiten haben mit Respect und Zurückhaltung von Meinungen und Gebräuchen gesprochen, die entweder consensu omnium gentium oder religione majorum ehrwürdig geworden sind; und selbst Mißbräuche, die mit dem was einem Volke heilig ist und heilig seyn soll zusammenhangen, erfordern eine behutsame Hand, um ohne größern Schaden geheilet zu werden.

Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, wurden, vom vierten Jahrhundert an, nach und nach mit wunderthätigen Heiligen, mit Klöstern und mit Mönchen angefüllt, die in diesen Klöstern sich mit den Opfern, welche die fromme Einfalt jenen nichts mehr bedürfenden Heiligen darbrachte, mästeten. Diese fromme Einfalt unserer alten Vorfahren in den Jahrhunderten, die man die dunkeln und barbarischen nennt, ging freilich oft jehr weit. »Aber, mit allem dem (sagen wir mit den Worten eines verständigen und billigen Beurtheilers31 der menschlichen Angelegenheiten) war diese sancta simplicitas nicht immer schädlich, und selbst für die Cultur und Bevölkerung Europens nicht ohne Nutzen. Sie hat zu vielen nützlichen bürgerlichen und politischen Stiftungen Gelegenheit gegeben. Sie hat, indem sie die Mönche bereicherte, zugleich das Land mit bereichert, die Industrie aufgemuntert, das Volk zur Tugend, und seine Unterdrücker zur Neue über ihre Verbrechen erweckt.«

Dieß ist historische Wahrheit; und was hier von der Devotion[174] unsrer Vorfahren überhaupt gesagt wird, getraue ich mir gewissermaßen von jedem religiösen Gebrauch, so sehr er auch in Mißbrauch ausgeartet seyn mag, selbst das Wallfahrten nach Roth Gottes nicht ausgenommen, zu behaupten. Nach einem Umlauf von so vielen Jahrhunderten haben sich freilich die Umstände verändert. Einer der ersten Vorwürfe, die man jetzt dem Mönchswesen macht, ist, daß es der Bevölkerung und Industrie nachtheilig sey. Vor tausend Jahren war's gerade umgekehrt. So ist's mit allen menschlichen Instituten. Was unter gewissen Umständen der Welt Vortheile brachte, wird ihr, bei geänderten Verhältnissen, lästig und schädlich. Die Mönche, die in einigen Zeitpunkten beinahe die einzigen Bewahrer des heiligen Feuers waren, sind zu andern Zeiten hier und da in Fakirn und Marabuts ausgeartet, die sich die Leichtgläubigkeit des Volkes ungebührlich zu Nutze machten, und, um ihr betrügerisches Gaukelspiel ungestraft forttreiben zu können, sich allem, was Vernunft und Aufklärung hieß, mit Fäusten und Fersen entgegensetzten. Aber auch in diesem Stücke haben sich die Zeiten ziemlich geändert; und, wenn man die Mönche unsrer Zeit die Verdienste ihrer Vorfahren nicht genießen lassen will, ist es billig, sie die Missethaten derselben entgelten zu lassen? Wozu also die beleidigenden und ungezogenen Ausdrücke, worin man über den ganzen Stand herfährt? Womit will man eine solche Verfahrungsart rechtfertigen? Und was für Wirkungen glaubt man daß sie auf die Gemüther des Volkes thun werden?

Man spricht und schreibt so viel von Toleranz, und verspricht sich so große Vortheile von der politischen Duldung[175] diffentirender Religionen. Ist es Ernst damit? Wünschen diese Weltbürger, die in Römischkatholischen Staaten (wo das Mönchswesen mit allen seinen Attributen und Accidentien nun einmal so tiefe Wurzeln geschlagen hat, und mit der religiösen und bürgerlichen Verfassung so enge verwebt ist) so heftig und ohne alle Unterscheidung gegen alles, was in diesem Punkt Religion und Institut der Vorfahren ist, wüthen, wünschen diese Herren im ganzen Ernst ihre dissentirenden Mitbürger in den Genuß eines gleichen Antheils an allen bürgerlichen Rechten eingesetzt zu sehen? Wünschen sie im Ernst, daß der grausame, die menschliche Natur entehrende und dem Staate so nachtheilige Religionshaß aufhöre, die Namen Ketzer und Ketzerei, womit das katholische Volk in gewissen Ländern noch so gräßliche Nebenbegriffe und schauderliche Gefühle verbindet, verbannt werden, und alle, die sich zu der mildesten und menschlichsten aller Religionen bekennen, einander als Kinder Eines Vaters und Glieder Eines Staates lieben und behandeln sollen? – Wünschen sie dieß aufrichtig: so ist wahrlich die Erbitterung, die sie durch unbescheidene Uebertreibung gewisser protestantischer Grundsätze in den Gemüthern der Römischen Geistlichkeit, und des gewiß noch immer an ihr hangenden großen Haufens, unterhalten und immer schärfer und giftiger machen, ein sehr ungeschicktes Mittel jene Absicht zu befördern.

Endlich (um das Wichtigste zuletzt zu sagen), wenn unserm Weltbürger, und allen die ihm gleichen, die Vertilgung alles dessen, was der Glückseligkeit der Völker im Wege steht, und die Bewirkung alles dessen, was sie befördern würde, wirklich[176] so sehr am Herzen liegt, und wenn sie so überzeugt sind, daß ohne Aufklärung keine Glückseligkeit, und ohne Freiheit der Vernunft und des Gewissens keine Aufklärung möglich ist: wie können sie so kurzsichtig seyn, nicht vorauszusehen, daß der Uebermuth, womit sie sich der ersten Augenblicke von Freiheit bedienen, der geradeste Weg ist, sich derselben wieder verlustig zu machen? Diejenigen, welche Gewalt über uns haben, und deren Gedanken selten unsre Gedanken sind, können, aus Absichten die vielleicht die besten von der Welt seyn mögen, eine Zeit lang zu dem Mißbrauche dieser Freiheit ein Auge zuthun. Aber wenn die schädlichen Folgen des Mißbrauchs endlich allzu auffallend werden; wenn Freiheit zu philosophiren in Freigeisterei ausartet; wenn sie die Grundfeste der Moralität untergräbt, und die stärksten Bande der Gesellschaft auflöset; wenn es endlich sichtbar wird, daß dieser Libertinismus, der das Palladium aller bürgerlichen Gesellschaft als ein Gespenst, und den Stand, dem die Bewahrung desselben anvertraut ist, als den verächtlichsten aller Stände behandelt, – wenn es, sage ich, sichtbar wird, daß dieser Libertinismus, auf einem ziemlich geraden Wege und unter ähnlichem Vorwande, auf den Umsturz aller andern Institute, Gerechtsame und Vorzüge, die ebenfalls keinen festern Grund als Meinung, Glauben, Alterthum, fromme Einsalt, Trägheit und Geduld der Völker haben, losgeht: dann könnten unsre Erdengötter wohl, um ihrer eignen Sicherheit willen, eben so plötzlich – den entgegengesetzten Weg einschlagen, und Maßregeln nehmen, die aller Aufklärung, Toleranz, Freiheit und Weltbürgerschaft auf einmal ein betrübtes Ende machen dürften.[177]

O Geist des gutherzigen, wohlmeinenden, aber einseitigen Helvetius! Wenn du, wie ich glaube, noch Antheil an den Schicksalen der Menschen nimmst, die du einst von ihren Vorurtheilen befreien wolltest, und wenn du, wie ich nicht zweifle, jetzt tiefer in die Natur und den Zusammenhang der menschlichen Dinge siehst, mit welchem Auge wirst du die Unternehmungen deiner unbesonnenen Schüler ansehen? Wer wußte besser als du, daß es ganz ein anderer Despotismus ist, als der hierarchische und mönchische, von welchem die Menschheit in unfern Zeiten am meisten zu befürchten hat? Wer hat dieses Ungeheuer, mit allen seinen furchtbaren Eigenschaften und verderblichen Wirkungen, wahrer, stärker geschildert als du? Aber wie konnte dir, oder wie kann irgend einem deiner Jünger verborgen seyn, daß es nur noch alle die schwachen Fäden – von alten Meinungen, Vorurtheilen und Instituten, womit diese Hyder umschlungen ist, – daß es nur noch diese im Einzelnen schwachen, aber zusammengenommen unzerbrechlichen Fäden sind, welche sie verhindern, ihre ganze Stärke zur Vernichtung aller noch übrigen Reste der menschlichen Freiheit anwenden zu können? Und ihr glaubt der Menschheit einen Dienst zu erweisen, wenn ihr mit eurem Lämpchen herumgeht, und einen dieser Faden nach dem andern absenget?


Doch, es ist Zeit daß ich auch mein Lämpchen auslösche. Wie oft sagte ich schon zu mir selbst: dieß soll das letztemal seyn, daß du deine Zeit verderben willst Mohren zu bleichen![178] Die Menschen sind nun einmal nicht gemacht weise zu seyn. Immer werden sie thun wie ihre Väter von jeher gethan haben, – ihre Endzwecke durch ihre Mittel zerstören, weder in Haß noch Liebe Maß halten, und, wie dumme Fische, sich mit goldfarbenen Fliegen locken lassen, den Angel ihres Wohlthäters, des Fischers, hinab zu schlingen. Moralische Epidemien lassen sich so wenig durch Vernunftgründe als leibliche Krankheiten durch Zauberworte heilen.

Aber alles was ist und geschieht, gehört zu einem Plane, von dem wir nichts verstehen. Große und Kleine, Weise und Unweise, spinnen und weben wir alle an dem unendlichen Gewebe des Schicksals, ohne zu wissen was wir machen, und befördern unbekannte Endzwecke, indem wir oft gerade das Gegentheil zu thun glauben oder scheinen.

Und so bleibe es denn dabei, was Pope sagt:


– – – In erring reason's spite,

One truth is clear: Whatever is, is right.32

Quelle:
Christoph Martin Wieland: Sämmtliche Werke. Band 17, Leipzig 1839, S. 156-179.
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