Alaunstein

[130] Alaunstein, s.v.w. (Alunit), Alaunmineral von der Formel 3(Al2O3SO3) + K2SO4 + 6H20 (11,37% Kali, 36,98% Tonerde, 38,62% Schwefelsäure und 13,03%, Wasser), kristallisiert hexagonal als kleine, farblose, mitunter ins Rötliche und Gelbe spielende, glasglänzende Rhomboeder oder bildet dichte und erdige Massen. Bruch muschelig und splitterig. Härte 31/2–4, spez. Gew. 2,6–2,8. In Kalilauge und heißer Schwefelsäure löslich.

Er entsteht durch Einwirkung von Schwefelsäure und Wasserdampf der Solfataren auf den Feldspat der trachytischen Gesteine und bildet Gänge und Trümmer besonders in der Tolfa bei Civita vecchia, dann bei Montione, bei Piombino (Italien), Muszay Bereghszasz, Parád in Ungarn, Zabrze in Oberschlesien u.s.w. – Nach dem Zerkleinern wird er in Oefen (wie Kalköfen) gebrannt, dabei von Wasser in der Rotglut und teilweise von Schwefelsäure befreit, dann mit Wasser 2–3 Monate versetzt, wobei er zerfällt und der Alaun in Lösung geht. Durch Eindampfen der letzteren wird der Alaun (s.d.) gewonnen; Ton bleibt zurück. – Als Alaunfels wird ein mit Silikaten und Quarz stark vermengter und deswegen zur Alaunherstellung unbrauchbarer Alaunstein bezeichnet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 130.
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