Animalisieren

[207] Animalisieren der Baumwolle, das Behandeln derselben mit stickstoffhaltigen Substanzen, die geeignet sind, durch Ueberlagerung oder durch chemische[207] Vereinigung mit der stickstofffreien Cellulose die Baumwolle den animalischen Spinnfasern hinsichtlich ihrer Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe, besonders Säurefarbstoffe, ähnlich zu gehalten.

Die bisher empfohlenen Verfahren haben zu keinem befriedigenden Resultat geführt. Es sind dies: Tränken mit Eiweißlösung und nachfolgendes Dämpfen, Tränken mit Gerbsäure- und darauf mit Leimlösung, Erhitzen mit Ammoniak unter Druck in Gegenwart von Chlorcalcium oder Chlorzink nach L. Vignon [1], Ueberziehen mit Nitrocellulose, Tränken mit einer Mischung von Lanuginsäure (aus Wolle oder Horn) und Formaldehyd, und Dämpfen nach E. Knecht [2].


Literatur: [1] Compt. rend., 1891, p. 121, 487, 623; Lehnes Färberztg. 1890/91, S. 344. – [2] Journ. Soc. Dyers & Colourists 1896, p. 90; Lehnes Färberztg. 1895/96, S. 355.

R. Möhlau.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 207-208.
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