Ausschütteln

[410] Ausschütteln, in der Chemie, einer Lösung einen Stoff durch Schütteln mit einem andern Lösungsmittel entziehen, das nicht mischbar mit der Lösung ist.

So behandelt man z.B. wässerige Jod- und Bromlösungen, indem man sie mit wenigen Tropfen Schwefelkohlenstoff ausschüttelt, weil letzterer ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für Jod und Brom, im Wasser dagegen fast unlöslich ist. Alkaloide entzieht man ihren sauren und alkalischen Lösungen mittels Aether und Chloroform und andern Lösungsmitteln, überhaupt wird namentlich bei präparativen Arbeiten in der organischen Chemie ausgiebiger Gebrauch von der Ausschüttelmethode gemacht. Das Ausschütteln geschieht im kleinen in sogenannten Scheidetrichtern von Hand oder durch Einsetzen der Ausschüttelapparate in durch kleine Motoren betriebene Schüttelwagen oder andre Schüttelvorrichtungen.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 410.
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