Babcock- und Wilcoxkessel

[430] Babcock- und Wilcoxkessel, ein Wasserrohrkessel, der als typischen Konstruktionsteil schlangenförmige schmiedeeiserne Sektionskammern (Fig. 1) besitzt, in welche die nach rückwärts geneigten schmiedeeisernen Wasserrohre an beiden Enden eingewalzt sind. Die Kammern sind oben mit dem Oberkessel und die hinteren Kammern unten mit einem Schlammsammler (Fig. 2) ebenfalls durch eingewalzte Rohre ohne Bördelung verbunden.

Da die Länge der hinteren Verbindungsröhre im Verhältnis zum Rohrdurchmesser ziemlich groß ist, so gewährt die Konstruktion fast ungehinderte Ausdehnung der einzelnen Rohrreihen gegenüber dem Oberkessel. Zum Einwalzen der Rohre sowie zur Reinigung derselben erhalten die Kammern, wie üblich, jedem Rohrende gegenüber Handlöcher, die durch innere und äußere Verschlußdeckel metallisch ohne Zwischenlage abgedichtet werden. Der in Fig. 2 abgebildete und mit Ueberhitzer versehene Kessel wird, ohne sich auf die Einmauerung zu stützen, mittels Stahlbändern an schmiedeeisernen Querträgern und Säulen aufgehängt, so daß er sich im Betrieb ohne Störung des Mauerwerkes und nach allen Richtungen hin frei ausdehnen kann. Vgl. Dampfkessel.

G. Schwarz.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 430-431.
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