Baluster

[541] Baluster (Docken), kleine, reihenweise nebeneinander gestellte Stützen der Geländer, die sich faulen- oder kandelaberartig aufbauen.

Die ältesten Baluster besaßen die Form von kleinen Säulchen, so z.B. am Palazzo Pitti in Florenz. Man gelangte indes bald zu der Erkenntnis, daß es viel zweckmäßiger sei, einem Baluster eine andre Gestalt zu geben, denn die eminent stützende Funktion der Säule erfordert eine zu ernste Formbehandlung, während die struktive Aufgabe der Baluster mehr spielend aufzufallen ist. In der ersten Periode der Frührenaissance entstand daher eine Balusterform, die sich durch Schlankheit auszeichnet und nach zwei Richtungen hin symmetrisch ist (Fig. 1), während die Hochrenaissance sich einer etwas kräftigeren, nur nach einer Achse symmetrischen Gestalt zuwandte (Fig. 2). Später begannen dann diese Formen sehr zu wechseln und sich in neue, lehr mannigfaltige Gestalten umzuwandeln. Ein Beispiel einer modernen Docke gibt Fig. 3.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 541.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika