Bauakademie

[567] Bauakademie, höhere Lehranstalt zur Ausbildung von Architekten.

Nach Absolvierung der Hilfs- und Vorbereitungswissenschaften, insbesondere nach Aneignung einer ausreichenden Fertigkeit im Freihand-, Ornament-, Linear-, Konstruktionszeichnen[567] im Modellieren von Holz- und Steinkonstruktionen, werden kleinere, dann größere architektonische Entwürfe ausgearbeitet. Die hierzu erforderlichen Gebäude sind, außer mit Verwaltungs- und Diensträumen, hauptsächlich mit zweckmäßig beleuchteten Zeichen- und Konstruktionssälen, die in der Regel zugleich als Hörsäle dienen, auszustatten, ferner mit Sammlungsräumen für Modelle und Gipse. – Die Bauakademien sind in Deutschland nicht mehr selbständige Lehranstalten, sondern bilden seit 1879 Fachabteilungen der Technischen Hochschulen. Im Ausland dagegen (Paris, Petersburg u.s.w.) bestehen sie noch fort und dienen dort hauptsächlich der künstlerisch-praktischen Ausbildung von Baumeistern.


Literatur: Handbuch d. Architektur, 4. Teil, Bd. 6, Heft 2; Baukunde d. Architekten, Bd. 2.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 567-568.
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