Biskuitfabrikation

[37] Biskuitfabrikation, die Herstellung eines Gebäcks von großer Haltbarkeit aus Mehl, Eier, Butter, Milch und Zucker durch maschinellen Betrieb, das unter dem Namen Biskuit, Cakes, Zwieback u.s.w. in den Handel gebracht wird. Auch der Zusatz von Fleisch erfolgt bei Militärzwieback.

Das Kneten und Mischen des Teiges erfolgt in den Knet- und Mischmaschinen, von denen wir jene von Werner & Pfleiderer in Cannstatt und T. & T. Vicars in Liverpool hervorheben. Besondere Biskuitteigwalzmaschinen walzen den Teig in dünne Fladen, aus denen durch Ausstechformen mittels der Biskuitausstechmaschine die einzelnen Stücke in weichem Zustande hervorgehen. Diese werden sodann in besonderen Biskuitkettenbacköfen gebacken, in denen die auf flachgliederigen endlosen Gelenkketten liegenden Backbleche samt den darauf gebrachten geformten Teigstücken durchziehen, je nach Bedarf mit beliebig einstellbaren Geschwindigkeiten. Solche Oefen mit den zugehörigen Einrichtungen liefern außer den bereits genannten Firmen Girner & Scheffus, Hamburg, und die Maschinenfabrik Berge-Borbeck. Der Backofenprozeß erfordert im ersten und zweiten Stadium trockene Hitze, im dritten ermäßigte trockene Temperatur. Dementsprechend hat der Backofen drei Abteilungen. Zur Abkühlung der aus dem Ofen kommenden Biskuits, die zur Verhütung von Bruch stetig und langsam erfolgen muß, werden besondere regulierbare Biskuitaufzüge (Lifts) verwendet, die das Fabrikat dem Packsaal abliefern, wo die Stücke sortiert, in Blechbüchsen eingeordnet und etikettiert werden. Die Herstellung der sogenannten weichen Biskuits geschieht durch Biskuitspritzmaschinen, meistens mit Handbetrieb. Wegen des Näheren verweisen wir auf die ausführlichen Kataloge der genannten Fabriken.

Fr. Oertel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 37-38.
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