Bittermandelöl

[38] Bittermandelöl, ätherisches, wird durch Zersetzung des in den bitteren Mandeln und den Kernen verschiedener andrer Amygdalus- und Prunusarten enthaltenen Amygdalins (s.d.) gewonnen.

Die Bildung des Bittermandelöls verläuft nach folgender Gleichung:


Bittermandelöl

Das reine Bittermandelöl ist also Benzaldehyd. – Ein Teil der bei der Zersetzung des Amygdalins gebildeten Blausäure haftet dem Oele hartnäckig an. Dieser Blausäuregehalt macht das Bittermandelöl zum gefährlichsten Gifte, während es an und für sich nicht giftig ist. Beseitigen läßt sich die Blausäure durch Schütteln des Oeles mit Eisenvitriol und gelöschtem Kalk. – Das Bittermandelöl wird jetzt vielfach künstlich hergestellt. – Verwendung: in der Parfümerie und Toiletteseifenfabrikation, auch bei Herstellung von Likören und Konfitüren.


Literatur: Gildemeister und Hoffmann, Die ätherischen Oele, Berlin 1899.

Deite.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 38.
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