Cyrenenmergel

[488] Cyrenenmergel, die dem oberen Oligozän (s. Tertiärformation) angehörigen, vorwiegend grauen, grünlichgrauen und graublauen, feinsandigen, mehr oder weniger plastischen, mitunter kalkhaltigen Tone (Letten), mit dem allerdings nicht häufigen Leitfossil Cyrene semistriata (einer gleichklappigen Muschel) im Mainzer Becken.

Kalkreichere Schichten sind selten, doch sind harte Steinmergel vorhanden. Im unteren Teil der Schichten treten ziemlich mächtige, seine, hellgraue, glimmerreiche Quarzsande (Schleichsande) und Sandsteine auf, die in untergeordneter Weise als Bau- und Stubensand gebraucht werden und meist Wasser führen. Dünne, unbauwürdige Braunkohlenlager treten in den oberen Schichten in den Letten auf. Die dunkelgraublauen Mergel oder Letten werden wenig benutzt, örtlich zur Zementfabrikation. An steilen Gehängen, aber auch an flacheren (mit 10–20° Neigung gegen die Horizontale) geben die Cyrenenmergel oft Anlaß zu großen Rutschungen, wenn sie mit Wasser vollkommen gesättigt sind.


Literatur: Lepsius, Das Mainzer Becken, Darmstadt 1883, S. 78–100.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 488-489.
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