Elektrographie

[416] Elektrographie, von Devincenzi ausgearbeitetes Verfahren, auf galvanischem Wege Zinkplatten für den Buchdruck hochzuätzen.

Letztere werden dabei meist in gekörntem Zustande verwendet; man trägt die Zeichnung mittels fetter lithographischer Kreide oder Tusche auf, kann sie indes auch durch Umdruck übertragen und behandelt die Platte dann ganz wie den lithographischen Stein, indem man sie mit Gummiwasser überstreicht, mit Terpentin auswäscht und mit einer fetten Farbe einwalzt. Erscheint die Zeichnung jetzt voll und klar, so wird zum Aetzen in einer Kupfervitriollösung (im galvanischen Bade) geschritten (vgl. Elektrochemitypie). – Elektrographien werden aber auch die durch Einwirkung elektrischer Büschelentladungen auf photographischen Schichten erhaltenen Lichtbilder genannt.


Literatur: [1] Jaquemin, E., Electrographie, Straßburg 1860; Martius-Matzdorff, Katechismus der Galvanoplastik, Leipzig 1868. – [2] Lehmann, O., Die elektrischen Lichterscheinungen oder Entladungen, Halle 1898; Eder, Ausf. Handbuch der Photogr., 3. Aufl., Halle 1905.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 416.
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