Italienisches Dach

[221] Italienisches Dach, eine Nachbildung der antiken Deckungsweise, über welche wir durch die Reste der Marmordächer genauen Anhalt haben [1]. Die Dachneigung ist eine sehr flache, ca. 25°.

Auf einer Lattung, welche von Traufe zum First ansteigt, liegen 1. Plättchen (pianelli), 39 cm lang, 19 cm breit, 2 cm dick, welche an den Stoßfugen zusammengeschliffen und in Mörtel gebettet werden. Auf diesen 2. Deckziegel (tegole) Fig. 1 mit seitlich aufstehendem Rande; die horizontale Ueberdeckung beträgt 10 cm. Die Ränder werden überdeckt durch 3. Hohlziegel (imbrice, canali) Fig. 2, welche von der Traufe zum First sich ziehen. Das Aussehen des Daches ist ein elegantes und schönes. Die weitere Ausbildung der antiken Deckweise an den Stoßfugen (Fig. 3 und 4) führte zur neuesten Ziegeldachung, dem Falzziegeldach (s. Falzziegel).


Literatur: [1] Handb. d. Architektur, II. Teil, Bd. 1: Baukunst der Griechen von J. Durm, Darmstadt 1881, Bd. 2: Baukunst der Römer von J. Durm, Darmstadt 1885.

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 221.
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