Konustabellen

[611] Konustabellen enthalten die Maße für die Abmessungen des konischen Schafts von Werkzeugen, wie Spiralbohrern, Aufbohrern, Reibahlen u.s.w., und der entsprechenden, gleiche Konizität besitzenden Bohrungen der Werkzeugmaschinenspindeln oder von Bohrfuttern u.s.w., in welche die vorgenannten Werkzeuge eingeschoben und befestigt werden.

Die Uebereinstimmung der Abmessungen der Konen der Werkzeuge und der Spindeln u.s.w. würde eine Austauschbarkeit der Werkzeuge im weitesten Maß zur Folge haben; sie ist indessen leider nicht vorhanden, wird aber schon seit längerer Zeit angestrebt. Ein weitverbreiteter Konus ist der Morsekonus.


Konustabellen

Im Jahre 1900 haben der Verein deutscher Ingenieure und der Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken eine neue (sogenannte metrische) Konustabelle aufgestellt, weil der Morsekonus[611] im Lauf der Jahre wiederholt verändert wurde und eine Einheitlichkeit und Uebereinstimmung zwischen Werkzeugen verschiedener Fabriken nicht immer beliebt und weil beim Morsekonus jede Nummer von andrer Konizität ist. Diese Tabelle lehnt sich in den Nummern 1–3 an den Morsekonus an. Die Fig. 24 zeigen verschiedene Schaftformen, Fig. 5 die Bohrung der Spindel. Bis jetzt hat der metrische Konus verhältnismäßig wenig Eingang gefunden.


Konustabellen

Die Steigung der Kegel beträgt einheitlich 1 : 20. Von Nr. 5 an sind die Maße nach den in der letzten Spalte der Tabelle beigefügten Formeln berechnet.

Bei Fräsmaschinenspindeln ist vielfach der Konus von Brown und Sharpe üblich, der eine Konizität von 1 : 24 besitzt. Die Abmessungen der Normalkonen von Brown und Sharpe gehen aus der Tabelle III hervor.


Konustabellen

Die Firma J.E. Reinecker in Chemnitz-Gablenz benutzt für ihre Fräsmaschinen einen Konus, deren Abmessungen aus der Tabelle IV ersichtlich sind.


Konustabellen

Zur genauen Herstellung der Konen bedient man sich der Konuslehren, für die Bohrungen außerdem als Werkzeuge der Konusreibahlen. Vgl. a. Konusbüchse.

A. Widmaier.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 611-612.
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