Maximalmoment [1]

[346] Maximalmoment wird in der Ingenieurmechanik häufig das größte positive Angriffsmoment (s.d.) Mμ einfacher Balkenträger oder auch einzelner Oeffnungen durchlaufender (kontinuierlicher) Balkenträger für eine bestimmte Belastung genannt. Der Ort (Querschnitt) μ von heißt dann der Maximalmomentenpunkt. Bezüglich der Werte von μ, Mμ s. Bd. 1, S. 504, 508, 520, 521, 522. Befindet sich die Belastung zum Teil in Bewegung, so ändert auch der Maximalmomentenpunkt μ seine Lage und das Maximalmoment Mμ seinen Wert. Das größte hierbei entstehende Mμ wird absolutes Maximalmoment genannt. Bestimmung desselben für gewöhnliche einfache Balkenträger s. Bd. 1, S. 522.

Neben den wie vorgehend aufgefaßten Maximalmomenten kommen bei bewegten Lallen die Maxima max Mx der Angriffsmomente Mx in beliebigen Querschnitten x in Betracht, Bd. 1, S. 519, 522, 510. Das größte dieser max Mx am ganzen Träger ist natürlich wieder das absolute Maximalmoment max Mμ. Die Ermittlung aller dieser Werte kann bei vorgeschriebenen Belastungen durch Tabellen oder graphische Darstellungen erleichtert werden. So enthalten die Belastungsvorschriften der preußischen Staatseisenbahnverwaltung, [9], [10], S. 538, Tabellen, aus welchen für gewöhnliche einfache Balkenträger von 1–150 m Spannweite die absoluten Maximalmomente max Mμ und mit Verwendung der letzteren die max Mx in beliebigen Querschnitten entnommen werden können. S.a. Momentenschema.


Literatur: [1] Culmann, Die graphische Statik, Zürich 1875, S. 348. – [2] Weyrauch, Die Maximalmomente einfacher Träger bei festen und mobilen Lastsystemen, Zeitschr. d. Arch.- u. Ing.-Vereins zu Hannover 1875, S. 467. – [3] Stelzel, Theorie einfacher, statisch bestimmter Brückenträger, Wien 1880, §§ 17–21, 25–29, 33, 35, 38, 39, 42, 44–49, 52, 54, 56, 58. – [4] Göbel, Theorie der Maximalmomente einfacher Träger bei konzentrierter Verkehrslast, Mainz 1883. – [5] Winkler, Theorie der Brücken, 1. Heft, Wien 1886, S. 41, 53. – [6] Weyrauch, Beispiele und Aufgaben zur Berechnung der statisch bestimmten Träger für Brücken und Dächer, Leipzig 1888, S. 18, 25, 35. – [7] Puller, Bestimmung größter Momente für eiserne Brücken mit geringen Stützweiten, Centralbl. der Bauverwalt. 1897, S. 381. – [8] Labes, Bestimmung größter Momente und Querkräfte für Eisenbahnbrücken, ebend. 1899, S. 173. – [9] Dirksen, Die neuen Belastungsvorschriften für die eisernen Brücken der preußischen Staatseifenbahnverwaltung vom April 1901, ebend. 1901, S. 381. – [10] Müller-Breslau, Die graphische Statik der Baukonstruktionen, I, Leipzig 1901, S. 123, 159, 538. – [11] Handbuch der Ingenieurwissenschaften, Bd. 2, 2. Abteil., Leipzig 1901, S. 287, 299. – [12] Ostenfeld, Technische Statik, Leipzig 1904, S. 23. – Weitere Literatur s. Balken, einfache und durchlaufende.

Weyrauch.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 346.
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