Oekonomie der Lampen [1]

[754] Oekonomie der Lampen, die Wirtschaftlichkeit einer Lampenart.

Die gewöhnlich aus dem Verbrauch an Leuchtmaterial (bezw. elektrischer Energie) in einer Brennstunde oder aus dem auf eine Normalkerze bezogenen Stundenverbrauch der Lampe (dem spezifischen Verbrauch) gefundenen Zahlen dürfen für die Beurteilung einer Lampenart allein nicht ausschlaggebend sein. Die Wahl einer Lampe für einen bestimmten Zweck und eine vorausgesetzte geringste Flächenbeleuchtung (vgl. Gasbeleuchtung) ist im freien Wettbewerb vielmehr abhängig von der Höhe der Abschreibung und Verzinsung der Anlagekosten, dem Instandhaltungsaufwand, den Betriebskonten, Kosten für Beschaffung des Leuchtstoffes, der Lampenbedienung und Reinigung, den Kosten einer etwa bereitzuhaltenden Notbeleuchtung u.s.w.; ferner von der Möglichkeit, den Leuchtstoff ununterbrochen und ohne erhebliche Preisschwankungen zu beziehen, Ersparnisse an Leuchtstoff unter Ausnutzung kleiner Pausen in den Brennzeiten[755] durch bequemes Zünden und Löschen zu erzielen sowie eine die gegebene Grenze der geringsten Flächenbeleuchtung nicht wesentlich überschreitende, tunlichst gleichmäßige Lichtverteilung zu erreichen; schließlich auch von einer tunlichst einfachen Bauart, größtmöglichen Sicherheit gegen Gesundheits-, Feuer- und Explosionsschäden sowie von einwandfreier Betriebssicherheit.

Die Brennstundenkosten der verschiedenen Lampenarten – a) = reiner Materialaufwand – sind als Erfahrungswerte in der Tabelle auf S. 755 enthalten. Die unter b) genannten Betriebskosten enthalten die Kosten des Ersatzes von Betriebsmaterialien (Dochte, Zylinder, Glühkörper mit Träger, Glühlampen, Nernstbrenner, Kohlenstifte u. dergl.), unter normalen Verhältnissen als praktische Mittelwerte, dagegen keine Ausgaben für die Bedienung der Lampen.

H. Weber.

Oekonomie der Lampen [1]
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 754-756.
Lizenz:
Faksimiles:
754 | 755 | 756
Kategorien:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Komtesse Mizzi oder Der Familientag. Komödie in einem Akt

Komtesse Mizzi oder Der Familientag. Komödie in einem Akt

Ein alternder Fürst besucht einen befreundeten Grafen und stellt ihm seinen bis dahin verheimlichten 17-jährigen Sohn vor. Die Mutter ist Komtesse Mizzi, die Tochter des Grafen. Ironisch distanziert beschreibt Schnitzlers Komödie die Geheimnisse, die in dieser Oberschichtengesellschaft jeder vor jedem hat.

34 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon