Stellringe

[294] Stellringe sichern eine Welle oder Scheibe gegen Längsverschiebung.

Sie sind auf einer Welle, wenn die Verschiebung nicht schon auf andre Weise verhindert ist, rechts und links an einem Lager aufzusetzen oder zwischen zwei benachbarten Lagern, nicht aber in großer Entfernung, damit bei Wärmedehnungen der Welle jede Klemmung vermieden wird. Bei Losscheiben wendet man statt des Stellringes auch die Leerlaufbuchse an (s. Bd. 2, S. 384, Fig. 1 und 2). – Die Schrauben dürfen nicht überragen. Nur bei unbeweglichen Ringen darf man von dieser Regel absehen. Schlitzschrauben genügen für die kleineren Stellringe (Fig. 1). Gewöhnlich steckt der Vierkantkopf der Stahlschraube in einer für den Schlüssel erweiterten Bohrung (Fig. 2) oder die Schraube ist der Länge nach vierkantig hohl (Fig. 3), so daß sie mit einem Vierkantstab angezogen werden kann und sich mit Ringschneide in der Welle festhält, statt der Spitze in einer Anbohrung der Welle (Fig. 1) oder der stumpfen Druckfläche (Fig. 2). Die Abmessungen für d cm Bohrung betragen durchschnittlich: D = 1,3 d + 3 cm; b = 0,2 d + 2,5 cm; δ = 0,1 d + 1 cm; größere Ringe von d = 7 cm an erhalten zwei um 90° versetzte Schrauben; Gewicht = 0,5 d2; Preis = 0,13 d2 + 3 ℳ. Geteilt aufzusetzende Ringe (Fig. 2) kosten 10 ℳ. mehr wie die einfachen. – Für Wellen ohne Axialschub aus Reibkupplungen, Kegelrädern oder dergleichen genügen kleinere Stellringe nach [1] mit näherungsweise D = 1,5 d + 0,5 cm für d = 1,4 bis 5 cm Durchmesser und D = d + 3 cm für d = 5 – 10 cm Durchmesser; b = 0,15 d + 1 cm; δ = 0,1 d + 0,5 cm.


Literatur: [1] Ludwig Loewe & Co., Normalien im Maschinenbau, 2. Aufl., Berlin.

Lindner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 294.
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