Villenviertel

[829] Villenviertel entstehen durch das Bestreben, dem Verkehrsgeräusch der Großstadt zu entgehen und doch in unmittelbarer Verbindung mit der Großstadt zu bleiben.

Für die sie durchziehenden Straßenzüge sowie für die Bauart der Häuser werden besondere, von der für die Stadt selbst geltenden abweichende Bauvorschriften erlassen, die die Höhe der Häuser, ihre Entfernung voneinander, die Anbringung von Vorgärten u.s.w. regeln und so den Charakter einer Gartenstadt hervorrufen. Von den letzteren unterscheiden sich die Villenviertel dadurch, daß sie nicht selbständige Gemeinden bilden, sondern sich unmittelbar an die größeren Städte anschließen und dadurch die Vorteile der Großstadt mit denen der Gartenstadt vereinigen. Von den Veröffentlichungen der Neuzeit seien die nachstehenden hervorgehoben.


Literatur: [1] Endell, Villengruppe in Cassel, Baugew.-Z. 1900, S. 469. – [2] Henrici, Die Ausstellung der Künstlerkolonie und die neuere Bautätigkeit in Darmstadt, Zentralbl. d. Bauverw. 1901, S. 289. – [3] Neumeister, Villen der Heimstätten-Aktiengesellschaft zu Berlin, Deutsche Konkurr. 1901, Bd. XI, Heft 1, Nr. 133. – [4] Zweite Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie, Schweiz. Bauztg. 1905, I, S. 17.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 829.
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