Adrástos

[120] Adrástos, im griech. Mythus König von Argos, floh, von Amphiaraos vertrieben, nach Sikyon zu seinem mütterlichen Großvater Polybos, dessen Thron er erbte. Mit Amphiaraos ausgesöhnt, kehrte er nach Argos zurück. Auf Befehl des Orakels, seine Töchter einem Eber und einem Löwen zu vermählen, gab er die Deïpyle dem Tydeus, die Argeia dem Polyneikes (s. d.), die heimatsflüchtig nachts vor dem Palast des A. zusammengetroffen waren und die Häute jener Tiere als Bekleidung trugen. Um Polyneikes wieder in sein Reich einzusetzen, veranlaßte A. den Zug der sieben Fürsten gegen Theben; er allein rettete sich mit Hilfe seines göttlichen Rosses Arion. Zehn Jahre darauf führt er die Söhne der Gebliebenen, die Epigonen, zu einem zweiten Zuge gegen Theben, erobert und zerstört es, verliert aber seinen Sohn Aigialeus in der Schlacht und stirbt vor Gram auf der Rückkehr in Megara, wo er, wie auch in Athen und Sikyon, als Heros verehrt wurde.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 120.
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