Ägir

[172] Ägir (v. altnord. á, »Wasser«, got. ahwa, also der »Wassermann«), in der nord. Mythologie der dämonische Beherrscher des Meeres, war nach späterm Mythus der Sohn des Riesen Forníotr. Er heißt auch Gymir und Hlér und sein Wohnort Hlésey (jetzt Lässöe im Kattegat). Seine Gattin ist Rân, der die Ertrunkenen angehören. Beide haben neun Töchter, die ebenso wie die Mutter den Schiffenden gefährlich sind. Der »Schreckenshelm« Ägishialmr, den in den Mythen Fafnir trägt (von dem ihn Sigurd erbeutet), hat, wie es scheint, mit Ä. nichts zu tun, sondern Wort und Vorstellung sind wahrscheinlich von den Angelsachsen entlehnt (angels. egesa, »Schrecken«).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 172.
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