Aïscha

[214] Aïscha, eine der Frauen des Propheten Mohammed, Tochter des Abu Bekr (s. d. 1), die Mohammed um 620 im Alter von kaum 7 Jahren sich verlobte und 624 heiratete. Durch ihr munteres, kluges Wesen wurde sie die Favoritin Mohammeds, nach dessen Tode sie durch ihre genaue Bekanntschaft mit dem Propheten großen Einfluß auf weite Kreise der Gläubigen erlangte. Sie nutzte ihn unter anderm aus durch leidenschaftliche Ränke gegen den ihr verhaßten Ali (s. d. 1), dessen Feinden sie sich anschloß, als er 656 zum Kalifen erwählt wurde. In der sogen. Kamelsschlacht (656) gefangen genommen, wurde sie von Ali ungekränkt nach Mekka entlassen. Später lebte sie zurückgezogen in Medina, wo sie, als »Mutter der Gläubigen« hochgeehrt, 676 starb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 214.
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