Amylēnhydrāt

[468] Amylēnhydrāt (tertiärer Amylalkohol, Dimethyläthylkarbinol) C5H12O oder (CH3)2.C.C2H5.OH entsteht aus dem Fuselölamylen C5H10 durch Schütteln mit wenig verdünnter Schwefelsäure bei -20° und Kochen der Lösung mit Wasser. Es bildet eine farblose Flüssigkeit von ätherisch gewürzhaftem Geruch und brennendem Geschmack, spez. Gew. 0,815–0,820, ist löslich in 8 Teilen Wasser, mischbar mit Alkohol, siedet bei 99–103° und gibt bet Oxydation Essigsäure und Aceton. Man benutzt es als Schlafmittel und bei Epilepsie. Es wirkt schwächer als Chloral, stört nicht das Allgemeinbefinden und die Verdauung und setzt Atmung und Kreislauf nicht herab.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 468.
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