Antomarchi

[591] Antomarchi (spr. -márki), Francesco, geb. 1780 auf Korsika, gest. 3. April 1838 in San Antonio auf Cuba, ward 1812 Prosektor am Hospital Santa Maria zu Florenz; 1818 ging er nach St. Helena, um Napoleon I. ärztlichen Beistand zu leisten. Nach dem Tode des Kaisers erklärte er, daß dieser nicht am Magenkrebs, sondern an einem auf der Insel herrschenden Fieber gestorben sei, und weigerte sich, das Obduktionsprotokoll zu unterzeichnen. Er kehrte dann über England nach Italien zurück und wandte sich, von der Erzherzogin Marie Luise in Parma kalt empfangen, nach Paris, wo er das vielgelesene Werk »Les derniers moments de Napoléon« (1823, 2 Bde.; neue Ausg. 1852; deutsch, Stuttg. 1825) herausgab. Während der polnischen Revolution übernahm er in Warschau die Leitung der ärztlichen Anstalten, kehrte jedoch bald nach Paris zurück.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 591.
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