Aphrodisíaka

[614] Aphrodisíaka (griech.), Mittel, welche die geschwächte und erstorbene Zeugungskraft wieder erwecken und beleben. Die Geschlechtsfunktion erfordert für geeignete Ausübung einen gesunden Körper. Kräftige Nahrung, reichliche Fleischkost, körperliche Anstrengung ohne Überanstrengung, Abhärtung des Körpers sowie eventuell allgemeine Tonica, z. B. Eisen u.a., können daher auch die Zeugungskraft[614] günstig beeinflussen. Die als spezifische A. empfohlenen Arzneien und diätetischen Mittel sind in ihrer Wirkung ganz unsicher und oft schädlich. Ihre Wirkung beruht, wenn überhaupt auftretend, auf einer Reizung des Harnapparates, die bei manchen, z. B. den Kantharidenpräparaten (»italienische Elixiere«, Diavolini, Pastilles galantes) oft zu Entzündungen, speziell der Nieren, führt. Gute Erfolge werden in neuester Zeit von dem (nur auf ärztliche Verordnung zu verwendenden) Yohimbin berichtet. Vgl. Philtron.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 614-615.
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