Basselin

[430] Basselin (spr. baß'läng), richtiger Bachelin (spr. basch-läng), Olivier, franz. Volksdichter des 15. Jahrh., Walkmüller im Vau de Vire in der Normandie, wo man noch heute den »Moulin de Basselin« zeigt, stand an der Spitze einer lustigen Gesellschaft, in der ernste und heitere Lieder, politische und kriegerische Gesänge beliebt waren. Diese Lieder fanden weite Verbreitung, und besonders B. wurde als Dichter derselben gefeiert. Er soll 1450 bei Formigny im Kampf gegen die Engländer[430] gefallen sein. Von seinen Liedern ist nichts Sicheres bekannt, und die seit 1811 unter seinem Namen veröffentlichten Gedichte gehören dem Advokaten zu Vire, Jean Le Houx (gest. 1616), an. Vgl. die Werke von Gasté: O. B. et le Vau de Vire (Par. 1887), Etude sur Jean Le Houx (das. 1874) und Chansons normandes du XV. siècle (Caen 1866).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 430-431.
Lizenz:
Faksimiles:
430 | 431
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika