Deutschbrod

[689] Deutschbrod (tschech. Německý Brod), Stadt im südöstlichen Böhmen, 425 m ü. M., an der Sazawa, Knotenpunkt der Österreichischen Nordwestbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Dechanteikirche, ein Rathaus mit altem Uhrwerk, ein Obergymnasium, betreibt Tuch- und Stärkefabrikation, Dampfmühle, Bierbrauerei, Dampfbrettsäge und zählt (1900) 6526 tschech. Einwohner. – D. gehörte im 12. Jahrh. den Herren v. Lichtenburg und ward 1321 zur Bergstadt erhoben. Hier siegte 8. Jan. 1422 der Hussitenführer Ziska über Kaiser Siegmund, zerstörte die Stadt und vertrieb die deutschen Bewohner; nach sieben Jahren wieder bevölkert, kam sie an die Herren Trčka von Lipa. 1637 wurde D. zur königlichen freien Stadt erklärt, 13. Nov. 1639 und später (1644) wurde sie von den Schweden heimgesucht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 689.
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