Drosĕra

[210] Drosĕra L. (Sonnentau), Gattung der Droserazeen, ausdauernde, meist drüsig behaarte Kräuter mit häufig rosettenartig grundständigen, selten auch zerstreut stengelständigen, sitzenden oder gestielten, fast kreisrunden bis spatelförmigen, mit langen Drüsenhaaren besetzten, reizbaren Blättern, haben weiße oder rötliche Blüten in einfachen, ährenartigen Wickeln auf nacktem Schaft und vielsamiger Kapsel. Es gibt etwa 90 sehr weit verbreitete Arten, von denen drei in Deutschland vorkommen. D. rotundifolia L. (s. Tafel »Insektenfressende Pflanzen«), mit kleinen, kreisrunden Blättern, aufrechten, 15–20 cm hohen Blütenschäften und kleinen weißen Blüten, wächst auf Torfmooren und sumpfigen Wiesen in Nord- und Mitteleuropa, auch in Nordasien und Nordamerika. Die Blätter sind mit purpurroten Drüsenhaaren besetzt, und an jedem Haar findet sich ein Tröpfchen klebriger Flüssigkeit. Berührt ein Insekt diese Blätter, so bleibt es an den Haaren kleben; das Blatt schließt sich und bleibt geschlossen, bis das Insekt tot und zerstört ist. Früher wurde die Pflanze als Sonnenkraut (Jungfernblüte) arzneilich benutzt. Das Kraut soll die Milch gerinnen machen und den Schafen schädlich sein; das Drüsensekret soll Warzen vertilgen. Das Kraut war auch ein Bestandteil des Goldwassers, das als Universalmittel galt, und diente in Italien als Zusatz zu Likören (Rosoglio, Ros solis).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 210.
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