Harpune

[829] Harpune, pfeilförmiges, vorn mit Widerhaken versehenes Eisen, an dessen oberm Ende sich ein Schaft mit einem Ring für eine Leine von etwa 20 Faden (Vorläufer) befindet, die sich in das weiter hinten auf dem Schiff untergebrachte, mehrere hundert Meter lange Fangtau fortsetzt. Die H. wird besonders beim Walfischfang benutzt und von dem Harpunierer aus freier Hand geworfen, in neuerer Zeit aber aus mörserartigen Geschützen geschossen. Die Kanone kann bis zu einem Winkel von 45° abwärts gerichtet werden. Die Entfernung, auf die geschossen wird, beträgt selten mehr als zehn Faden. Damit der angeschossene Wal nicht entschlüpft, befindet sich auf Deck eine Dampfwinde, während eine federnde Vorrichtung die Stöße des Wales gegen das Tau abschwächt. Die H. hat hinter der Spitze vier bewegliche Widerhaken, die sich ausbreiten, sobald ein Zug auf das Tau ausgeübt wird, und dabei eine Sprengladung zur Explosion bringen, die den Wal tötet oder schwer verwundet. Neuere Harpunen tragen an der Spitze eine kegelförmige scharf zugespitzte Sprenggranate, die durch einen Zeitzünder zum Platzen gebracht wird.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 829.
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