Herczeg

[200] Herczeg (spr. hértzeg), Franz, hervorragender ungarischer Novellist und Dramatiker, geb. 22. Sept. 1863 in Werschetz, erhielt eine deutsche Erziehung und veröffentlichte auch seine ersten Arbeiten in deutscher Sprache. Als Erzähler zeichnet er sich durch reichquellende Erfindung aus und ist vor allem ein Milieuschilderer von großer Schärfe der Beobachtung und seiner Sorgfalt der Reproduktion. Seine Hauptwerke dieser Art sind: »Die Gyurkovits-Mädeln«, »Die Gyurkovits-Jungen«, »Szabolcs Ehe«, »Simon Zsurza«, »Märchen aus dem Occident«. In seinen Dramen verrät er mehr geistvolle Routine als innerlich zwingende Größe; wir nennen davon: »Die Tochter des Nabobs von Dolova«, »Die drei Leibgardisten«, »Das Haus Honthy's«, »Brigadier Ocskay« und »Byzanz«. H. ist Vizepräsident der Petöfi-Gesellschaft, korrespondierendes Mitglied der ungarischen Akademie und Reichstagsabgeordneter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 200.
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