Holbeinteppich

[471] Holbeinteppich, moderne Bezeichnung für kleinere vorderasiatische Knüpfteppiche des 15.–16. Jahrh., deren Musterung aus zwei quadratischen Sternfeldern in reichen Bortenumrahmungen besteht. Derartige Originale kopierten die Maler der Frührenaissance für den Hintergrund, Boden- oder Stufenbelag ihrer figürlichen Darstellungen, und die besonders treue Wiedergabe solchen Teppichs im Bilde der Holbeinschen Madonna zu Darmstadt führte in Künstlerkreisen zu der Benennung dieser Gattung. Auf Grund der Rekonstruktion von Mustern nach Bildern der Meister des 16. Jahrh. veröffentlichte Julius Lessing das erste derartige Werk: »Altorientalische Teppichmuster« (Berl. 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 471.
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