Jünger, Johann Friedrich

[367] Jünger, Johann Friedrich, Lustspieldichter, geb. 15. Febr. 1756 in Leipzig, gest. 25. Febr. 1797 in Wien, widmete sich kurze Zeit dem Kaufmannsstand, sodann dem Studium der Rechte und der schönen Literatur. Er lebte in engem Verkehr mit dem Buchhändler Göschen, durch den er 1785 auch Schiller kennen lernte, noch einige Jahre in Leipzig, privatisierte sodann in Weimar und ging 1787 nach Wien, wo er 1789 zum Hoftheaterdichter ernannt, aber 1794 bei der Umgestaltung des Wiener Theaters entlassen wurde. Obschon J. keine große Erfindungsgabe besaß und namentlich Destouches, Molière und Marivaux in seinen Lustspielen nachahmte, so muß doch die Gewandtheit der Darstellung und die Natürlichkeit seines Dialogs anerkannt werden. Seine Lustspiele erschienen in drei Sammlungen: »Lustspiele« (Leipz. 1785–90, 5 Bde.), »Komisches Theater« (das. 1792 bis 1794, 3 Bde.) und »Theatralischer Nachlaß« (Regensb. 1803–04, 2 Bde.). Von geringerm Wert sind seine Romane und die »Gedichte« (Leipz. 1821).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 367.
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