Luftdruckbahnen

[801] Luftdruckbahnen, Bahnen, deren Fahrzeuge mit Luftdruck befördert werden und zwar entweder als zylindrische Büchsen in geschlossenem Rohr (pneumatische Bahn, Rohrpost; nicht ausgeführter Entwurf Locher zur Jungfraubahn) oder durch einen Druckluftmotor, der als besondere Lokomotive dem Zuge vorangeht, wie beim Bau des Gotthard- u. Simplontunnels (s. Lokomotive, S. 681), oder auch in die Wagen eingebaut wird. Dies ist der Fall bei dem System Mekarski, nach dem unter anderm Straßenbahnen in Nantes und in Bern eingerichtet sind. Die stark (auf 30 Atmosphären) gespannte Druckluft wird in Behältern unter den Wagen mitgeführt, gelangt von da mittels eines Ausgleichventils zu dem teilweise mit heißem Wasser gefüllten Arbeitskessel und dann zu den Motoren mit einer Spannung von 6–7 Atmosphären, um die Treibräder des Wagens in Drehung zu setzen. Vgl. auch Eisenbahnsystem, S. 537.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 801.
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