Luftspitze

[825] Luftspitze (Ätzspitze), eine Maschinenspitze, die auf einem Grundstoff hergestellt wird, den man nach Vollendung der Arbeit zerstört. So kann als Grundstoff Baumwollmusselin angewendet werden, den man mit verdünnter Schwefelsäure getränkt hat. Wird dann später das Fabrikat erhitzt, so wird das Baumwollgewebe mürbe und kann durch Ausreiben entfernt werden. Bei Anwendung von Wollmusselin als Grundstoff, auf dem die Spitze mit Baumwolle ausgeführt wird, kocht man das Fabrikat in verdünnter Natronlauge, welche die Wolle löst. Für Seidenspitze benutzt man als Grundstoff mit Aluminiumchlorid imprägnierten Baumwollmusselin, erhitzt das Fabrikat auf 110–125° und klopft das zerstörte Gewebe mit Bürsten aus. Hauptfabrikationsort ist Plauen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 825.
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