Madeyski-Poray

[42] Madeyski-Poray, Stanislaus, Ritter von, österreich. Staatsmann, geb. 24. April 1841 zu Sieniawa in Galizien, trat| 1864 in den Staatsdienst, wurde nach kurzer Dienstleistung im Justizministerium 1871 Notar, habilitierte sich in Lemberg für österreichisches Zivilrecht und wurde 1886 Professor der Rechte an der Krakauer Universität. Seit 1879 Mitglied des Abgeordnetenhauses, wo er sich der liberalen Fraktion des Polenklubs anschloß, ward er nach dem Sturz des Ministeriums Taaffe 11. Nov. 1893 Unterrichtsminister im Koalitionsministerium Windischgrätz, mußte aber 19. Juni 1895 mit dem gesamten Kabinett demissionieren, als die Linke die Errichtung eines slowenischen Untergymnasiums in der deutschen Stadt Cilli (s. d.) als Verletzung des nationalen Besitzstandes erklärte und aus der Koalition austrat. Am 20. Sept. 1899 ward er zum Mitgliede des Herrenhauses ernannt. Er schrieb mehrere juristische Abhandlungen und ließ eine Schrift über »Die deutsche Staatssprache oder Österreich ein deutscher Staat« mit autonomistischer Tendenz (Wien 1884) erscheinen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 42.
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