Marzipan

[378] Marzipan, Gebäck aus Mandeln und Zucker, das besonders gut in Königsberg, Danzig, Lübeck und Hamburg bereitet wird. Man zerreibt zu seiner Darstellung 2 Teile feinste, entschälte süße Mandeln mit etwas Rosenwasser und röstet sie mit 1 Teil feinstem Zuckerpulver in einem kupfernen Kessel und unter beständigem Umrühren über gelindem Feuer, bis die Masse, wenn man mit der Oberseite der Hand darauf drückt, nicht mehr anklebt. Hierauf wird die Masse zusammengeknetet und unter Zusatz von 0,5–1 Teil Zucker zu allerlei Formen verarbeitet und getrocknet. Der Königsberger M. wird leicht gebacken, mit einer Zuckermasse übergossen und mit kandierten Früchten belegt. Man hat das Wort M. als Marci panis, »Markusbrot«, gedeutet, andre leiten es von dem Namen einer venezianischen Münze marzapane = 1/10 der Münzeinheit ab. Auch Schachteln von 1/10 Malter hießen marzapane, und später wurde dieser Name auf den Inhalt der Schachteln, den hauptsächlich auf Cypern zuerst bereiteten Teig aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser, übertragen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 378.
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