Kessel [1]

[860] Kessel, metallene Gefäße von verschiedener Form und Größe, aus Kupfer geschmiedet, aus Eisen gegossen und aus Eisen-, Kupfer- oder anderm Blech getrieben, gepreßt oder genietet. Eiserne K. werden vielfach emailliert, kupferne und messingene verzinnt, um das Angreifen der Metalle zu vermeiden, auch zum Kochen mit Dampf doppelwandig durch Schweißen hergestellt. Die größten K. benutzt man zur Erzeugung von Wasserdampf (s. Dampfkessel). – K. heißt auch eine von allen Seiten durch Erhöhungen begrenzte Vertiefung des Bodens von rundlicher Gestalt. Die K. unterscheiden sich von den Talbecken hauptsächlich dadurch, daß sie keinen oder doch nur einen einzigen Ausgang haben. – In der Geologie eine Mulde, bei der die Schichten von allen Seiten einem Punkte, dem Muldentiefsten, zufallen. - Im Geschützwesen hieß K. bei den Wurfgeschützen, die zylindrische, nicht konische Kammer hatten, der halbkugelförmige Teil der Seele zwischen Kammer und Flug. – In der Jägersprache nennt man K. die Vertiefung, die sich die Sauen in den Boden brechen. um sich darin zu lagern (einzuschieben), auch die Erweiterungen in den Röhren der Baue der Dachse, Füchse, Kaninchen etc., in denen sie Junge bringen; auch eine von Schützen und Treibern umstellte Fläche bei der Treibjagd (s. Kesseljagen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 860.
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