Meereichel

[533] Meereichel (Seepocke, Balanus Lister), Krebstiere aus der Ordnung der Rankenfüßer (s. d.). Sie sitzen mit ihrem aus Kalkplatten bestehenden kegelförmigen Gehäuse auf den verschiedensten Gegenständen fest. Aus der weiten Öffnung am freien Ende werden die Beine hervorgestreckt (s. Tafel »Entwickelungsgeschichte I«, Fig. 30). Zu erwähnen ist von den etwa 50 lebenden Arten die Seetulpe (Seeglocke, B. tintinnabulum), mit rötlichen, blauen oder schwärzlichen Platten, 5–8 cm hoch, findet sich in den Meeren von Madeira bis zum Kap, von Kalifornien bis Peru und siedelt sich oft in großer Menge an Schiffsböden an. Andre Arten kommen in größern Tiefen vor, und die verwandten Gattungen gehen sogar bis zu 6000 m tief hinab. Einige (z. B. Chelonobia) sitzen auf Schildkröten, andre (z. B. Coronula) auf oder in der Haut von Walen an bestimmten Stellen; dabei kommt jeder Art der Waltiere eine bestimmte Art der Meereicheln zu.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 533.
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