Pepŏli

[574] Pepŏli, Gioanchino Napoleone, Marchese, ital. Staatsmann, Sprößling einer angesehenen Bologneser Familie und durch seine Mutter Enkel Joachim Murats, geb. 10. Okt. 1825 in Bologna, gest. 26. März 1881, vermählte sich 5. Dez. 1844 mit der Prinzessin Friederike von Hohenzollern-Sigmaringen (geb. 24. März 1820) und stellte sich im August 1848 beim Angriff der Österreicher auf Bologna an die Spitze der Nationalgarde, die den österreichischen Truppen mit Erfolg entgegentrat. Nach der Übergabe Bolognas an die Österreicher 1849 begab er sich nach Toskana, kehrte indes 1852 in seine Vaterstadt zurück. 1859 trat er an die Spitze der provisorischen Regierung in Bologna, wurde dann Finanzminister der Emilia und 1860 Generalkommissar in Umbrien. Nach der Annexion der Romagna trat P. für Bologna in das Parlament, wo er sich dem linken Zentrum anschloß. Im Kabinett Rattazzi vom März 1862 verwaltete er das Ministerium des Handels und des Ackerbaues. 1863–64 war er Gesandter in Petersburg, 1868–1870 in Wien. Seit 1868 war er Mitglied des Senats.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 574.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika