Phenacetīn

[768] Phenacetīn (Paraacetphenetidin), der Äthyläther des Acetylparaamidophenols C10N13NO2 oder C6H4(OC2H5).NH.CO.CH3, wird aus Paraphenetidin und Essigsäureanhydrid dargestellt und bildet farb-, geruch- und geschmacklose Kristalle, die sich kaum in kaltem Wasser, leicht in Alkohol lösen und bei 134° schmelzen. Es wurde 1887 durch Kast und Hinsberg in den Arzneischatz eingeführt und dient als wirksames Fiebermittel, das keine lästigen Nebenerscheinungen hervorbringt. Man benutzt es bei Gelenkrheumatismus, Influenza, als schmerzstillendes Mittel bei Kopfschmerz, Rückenmarksschwindsucht, Neuritis, Neuralgien. Es hat weniger unangenehme Nebenwirkungen als Acetanilid, ist aber doch nicht ganz ungefährlich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 768.
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