Piërĭen

[867] Piërĭen (Piëria), Küstenlandschaft im alten Mazedonien, zwischen dem Peneios und Haliakmon, dem Ostabhang des Olympos und dem Thermäischen Meerbusen, Mittelpunkt des thrakischen Musen- und Dionysosdienstes. Als Perdikkas I. das mazedonische Reich um 700 v. Chr. in Emathia gründete, fiel ihm das benachbarte P. als erste Eroberung zu. In strategischer Hinsicht war die Landschaft als der Schlüssel zu Thessalien und Hellas von Bedeutung, da von ihr aus drei Pässe nach S. führten. P. hießen außerdem eine Landschaft in Mazedonien, östlich der Strymonmündung (Neu-P.), wohin die thrakischen Pierier um 700 auswanderten, und eine andre in Syrien, nördlich der Orontesmündung, mit der Hauptstadt Seleukia.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 867.
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