Pylŏnen

[474] Pylŏnen (griech.), in der Architektur die beiden Ecktürme, die das Hauptportal der ägyptischen Tempel- und Palastbauten flankieren, mit anlaufenden Wänden ohne Sockel, an den Ecken mit Rundstäben eingefaßt und oben durch ein mit weit ausladender Hohlkehle versehenes Hauptgesims wagerecht abgedeckt. Farbige Bildwerke bedecken deren Außenflächen, während schlitzartige Vertiefungen links und rechts von dem Eingang zur Aufnahme hoher, mit wehenden Wimpeln versehener, zu festlichem Schmuck dienender Mastbäume bestimmt waren. Auch kolossale Statuen[474] und Obelisken wurden nicht selten vor den P. aufgestellt. Vgl. »Architektur«, S. 708, und Tafel »Architektur I«, Fig. 4. – Beim Brückenbau die über Brückenbahnen von Hängebrücken sich zu je zwei erhebenden Teile steinerner Pfeiler, die zur Aufnahme der Ketten oder Kabel bestimmt sind und mehr oder minder schlanke, abgestutzte Pyramiden bilden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 474-475.
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